''Eckdaten des auf die LIS-Ausschreibung ["Erschließung und Digitalisierung von objektbezogenen wissenschaftlichen Sammlungen" (01.02.2011)|http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/ausschreibung_ed_objekte.pdf] hin eingereichten und bewilligten Projektes IDES''


!!Projekttitel 

!!!Integriertes Datenmanagement für die digitale Erschließung zoologischer und paläontologischer Sammlungsbestände (IDES)

!! Kennwort

Datenmanagement zoologischer und paläontologischer Sammlungen
 

!!Antragsteller und Projektleiter
__Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns__

vertreten durch


*__IT-Zentrum der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns__ [SNSB IT-Zentrum|http://www.snsb.info]
Dr. Dagmar Triebel (Koordination des Gesamtprojektes),
Menzinger Straße 67,
80638 München,
Tel.: 089-17861252,
Fax: 089-17861193,
Email: triebel@bsm.mwn.de


*__Jura-Museum Eichstätt__ [JME|http://www.jura-museum.de]
Dr. Martina Kölbl-Ebert,
Willibaldsburg,
85072 Eichstätt,
Tel.: 08421-3080,
FAX: 08421/89609,
E-Mail: koelbl-ebert@jura-museum.de


*__Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie__ [BSPG|http://www.palmuc.de/bspg/index.php?option=com_content&view=article&id=138&Itemid=55]
Dr. Markus Moser und Dr. Oliver Rauhut,
Richard-Wagner-Str. 10,
D-80333 München,
Tel.: 089-21806647, -6645, 
E-Mail: m.moser@lrz.uni-muenchen.de, o.rauhut@lrz.uni-muenchen.de


*__Zoologische Staatssammlung München__ [ZSM|http://www.zsm.mwn.de/ich/collection.htm]
Dipl.-Biol. Dirk Neumann und Dr. Ulrich Schliewen,
Münchhausenstr. 21,
D-81247 München, 
Tel.: 089-8107111,
Fax: 089-8107300, 
E-Mail: dirk.neumann@zsm.mwn.de, schliewen@zsm.mwn.de


*__Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München__ [SAPM|http://www.snsb.info/DatabaseClients/SAPMmammaliacoll/]
Dr. Henriette Obermaier,
Kaulbachstraße 37,
D-80539 München,
Tel.: 089-21802293,
Fax: 089-21806278,
Email: henriette.obermaier@palaeo.vetmed.uni-muenchen.de


!!Voraussetzungen: Informationstechnologie, vorhandene Daten und etablierte Datenflüsse, Nachhaltigkeit der IT

*[SNSB IT Zentrum|http://www.snsb.info] fungiert als Datenarchiv / Repository für biologische Daten (Nachhaltigkeit)
*Softwareentwicklung im Bereich "Virtuelle Forschungsumgebung (VRE)": [Diversity Workbench|http://www.diversityworkbench.net]-Komponenten, inkl. mobile Komponente [DiversityMobile|http://www.diversitymobile.net]
*SNSB fungiert seit 2007 als [GBIF Data publisher|http://data.gbif.org/datasets/provider/158] und liefert seit Oktober 2010 über neu installierte und neu konfigurierte [BioCase-Wrapper Dienste|http://www.snsb.info/SNSBInfoOpenWiki/Wiki.jsp?page=BioCASeWrapperSNSB] auch paläontologische und zoologische Daten an GBIF

!!Antragszeitraum: 3 Jahre


!!Zusammenfassung

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau einer leistungsfähigen Informationsinfrastruktur an __vier örtlich getrennten Einrichtungen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns__ (SNSB) zur gemeinsamen Erschließung der dort vorhandenen Sammlungsobjekte aus den Bereichen __Paläontologie und Zoologie__. Die ichthyologischen Sammlungen der vier Einrichtungen ZSM, SAPM, BSPG und JME gehören zu den bedeutendsten ihrer Art weltweit. Im Rahmen des Vorhabens sollen Objekte der Fischgruppe Actinopterygii aus Europa und angrenzenden Meeren ab dem Erdzeitalter der Trias erschlossen werden, da diese die zurzeit am intensivsten beforschte Gruppe der Fische ist und gleichzeitig den Schwerpunkt der Sammlungsbestände bildet. 

Im Rahmen des Vorhabens sollen (a) __mobile Arbeitsstationen zur Digitalisierung__ von verschiedenartigen Sammlungsobjekten (Fossilien, Fischskelette, Alkoholpräparate, Gewebeproben) samt beiliegender Dokumente (Fundortangaben, Beschreibungen usw.) etabliert werden, (b) die strukturierte Erfassung von Standardinformationen zu insgesamt __50.000 Objekten und 10.000 Digitalisaten__ im relationalen Datenbanksystem der __Diversity Workbench (DWB) ausgebaut werden__ und (c) ein __integriertes Datenmanagement__ ausgehend von der Bildaufnahme und dezentralen Datenerschließung in Sammlungsräumen bis zur zentralen Speicherung, Archivierung und Publikation an einem Datenarchiv entwickelt werden.

Der Datenfluss schließt die Anbindung der Datenquellen an verschiedene __Webschnittstellen und Wrapperinstallationen__ ein, so dass die Daten überregional über nationale und internationale Internetportale verfügbar sein werden (siehe dazu [Graphik zum IDES Datenfluss|http://www.snsb.info/SNSBwiki/attach/Attachments/IDES_data_flow.pdf]). Für die Präsentation der Bestände wird ein __BioCASe-Portal__ eingerichtet. 

Nach Projektablauf wird die Datenerschließung an den ichthyologischen Sammlungen der SNSB durch die als Projektleiter beteiligten Sammlungskuratoren, Datenmanager und ihre Mitarbeiter fortgesetzt werden. Das __institutionelle Datenrepositorium am SNSB IT-Zentrum__ garantiert ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Datenmanagement, Datenarchivierung und Bereitstellung. Das Datenhaltungs- und Managementsystem der Diversity Workbench wird bereits während der Projektlaufzeit an __weiteren naturhistorischen Sammlungen Deutschlands, z. B. des Humboldt-Ringes__ (siehe DFG-Projekt [BiNHum - SNSB|http://www.snsb.info/SNSBInfoOpenWiki/Wiki.jsp?page=BiNHum_SNSB]), eingeführt.

!!Summary (short) with title

!Integrated data management for mobilisation and digitalisation of zoological and palaeontological collections (IDES)

The project IDES aims to set up a high performing information infrastructure which will be commonly used by four research collections belonging to the Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns (SNSB). The worldwide unique ichthyological collections are housed in separate buildings in Munich and Eichstätt and belong to four administrative independent institutions (Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Jura-Museum Eichstätt, Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München and Zoologische Staatssammlung München). IDES will mobilise and digitalise the data and metadata of Actinopterygii from Europe and adjacent seas, starting from the Mesozoic era (Trias) until collections of extant fishes. Mobile work stations with innovative imaging facilities will be established and adapted to the specific requirements of the various kinds of collection objects (dried collections of skeletons, wet collections, fossils, DNA and tissue collections) accompagnied by text information on paper documents with location data, descriptions etc. At the end of the project the data for more than 50.000 objects with 10.000 images will be accessible via the relational database system Diversity Workbench (DWB). This allows a sustainable and integrative data management and data flow starting with the imaging process, decentral data entry in the collection storage rooms until a central data archiving and data processing in close cooperation with the IT Center of the SNSB. The data flow includes the connexion of the data sources to various web interfaces, wrapper installations and the data publication in international data networks like GBIF, FishBase and FishNet 2. 

!!Ziele

Ein __projektübergeordnetes Ziel__ des Projektes "Integriertes Datenmanagement für die digitale Erschließung zoologischer und paläontologischer Sammlungsbestände (IDES)" ist der bedarfsorientierte Ausbau der Virtuellen Arbeitsumgebung der Diversity Workbench im Hinblick auf Erfordernisse der Erschließung und Digitalisierung zoologischer und paläontologischer Sammlungen. Dazu soll ein __integriertes Datenmanagement__, ausgehend von der Bildaufnahme und dezentralen Datenerschließung in Sammlungsräumen bis zur zentralen Speicherung, Archivierung und Publikation, an einem Datenarchiv etabliert werden. 

Die Diversity Workbench, bestehend __aus relationalen Datenbanken und korrespondierenden Rich Client-Anwendungen__, wird derzeit bevorzugt an botanischen und mykologischen Sammlungen eingesetzt sowie in der terrestrischen Zoologie. Die Vorzüge des Systems liegen bisher a) in der umfassenden Dokumentation von am Sammlungsobjekt erkennbaren Beziehungen zwischen Organismen, den so genannten ‚organismischen Interaktionen’ (z. B. Parasitismus, Symbiosen, Epökien) und Beziehungen der Organismen zum Substrat, sowie b) in der Dokumentation von weiteren Beobachtungsdaten und sammlungstechnischen Anmerkungen, die in einem Arbeitsgang kombiniert mittels mobiler Client-Hardware und -Software erfasst werden können. Mit dem Einsatz zur Erschließung von __Sammlungen von tierischen Organismen aus dem marinen und limnischen Bereich__ wird das System in seiner Funktionalität um einen wesentlichen, für die Forschung dringend benötigten Bereich des Managements von Sammlungsobjekten erweitert. Hierbei stehen die Anwenderfreundlichkeit beim Datenmanagement größerer Sammlungseinheiten wie z. B. individuen-basierten Sammlungsobjekten, deren Beziehungen zueinander und die umfassende digitale Dokumentation der Provenienz von Objektteilen im Zentrum der Erweiterung. Die zentrale Verwaltung der Sammlungsdaten wird helfen, die Sammlungsverwaltung an die aktuellen Standards anzugleichen (Online-Abfragen von Sammlungsbeständen, projektbezogene Suchabfragen, Verwaltung von Ausleihen, usw.). Noch während der Laufzeit des Projektes werden die Komponenten der Diversity Workbench als umfassendes Sammlungsmanagementsystem anderen naturwissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland zur Verfügung gestellt. 

•	An vier örtlich getrennten Einrichtungen der dezentral organisierten Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) wird eine __leistungsfähige Informationsinfrastruktur zur nachhaltigen Datenerschließung und Datenverwaltung__ aufgebaut, um die z. T. noch in handschriftlichen Katalogen erfassten Sammlungsobjekte für die internationale Forschergemeinschaft zugänglich zu machen. Diese Infrastruktur kann __als beispielhafte Konfiguration für ähnliche Projekte__ an anderen deutschen Sammlungen wie auch für den __digitalen Zusammenschluss ganzer naturhistorischer Sammlungen__ dienen. 

•	Die einzelnen Sammlungseinheiten sind intern z. T. in mehreren Räumen und verschiedenen Gebäuden untergebracht. Daher werden __für eine__ effiziente __Digitalisierung im Routinebetrieb__ in oder in unmittelbarer Nähe der Sammlungsräumen __mobile Arbeitsstationen__ eingerichtet. Ziel ist dabei die Gewinnung wissenschaftlich aussagekräftiger Digitalisate. 

•	__Erweiterung der Diversity Workbench-Plattform__. Es werden zusätzliche Thesauri und sog. „Knowledge Organisation Systems“ integriert (z. B. taxonomische Thesauri, Gazetteers, sowie chrono- und lithostratigraphische Klassifikationen). Entsprechende Workbench-Komponenten sollen hierzu ausgebaut werden, sowohl hinsichtlich ihrer Informationsstrukturen als auch der Client-Funktionalität. Zu betonen ist, dass im Rahmen des Projekts ausschließlich forschungsrelevante Primärdaten in Datenbanken digitalisiert werden.

•	Das Datenhaltungs- und Managementsystem der Diversity Workbench soll noch während der Projektlaufzeit __an weiteren naturhistorischen Sammlungen auf nationaler Ebene (z. B. im Rahmen des Humboldt-Ringes)__ eingerichtet werden. 

•	Die Funktion des SNSB IT-Zentrums als __Datenrepositorium für biologische Forschungsdaten__ wird ausgebaut.

•	Im Rahmen des Vorhabens werden die __Sammlungen der Fischgruppe Actinopterygii aus Europa und angrenzenden Meeren ab dem Erdzeitalter der Trias__ (ca. 50.000 Einheiten) erschlossen. Hierbei handelt es sich um die zurzeit in allen vier ichthyologischen Sammlungen am intensivsten beforschte Gruppe. Nahezu die Hälfte aller rezenten Wirbeltierarten bzw. die überwiegende Mehrzahl aller Fische gehören zur monophyletischen Gruppe der Strahlenflosser (Actinopterygii). Es handelt sich um eine Tiergruppe von großer ökologischer und ökonomischer Bedeutung, die zugleich stark betroffen sind vom Globalen Wandel und verschiedenen Quellen/Arten der Gewässerverunreinigung. Diese Knochenfische sind außerdem innerhalb der Wirbeltiere die fossil am besten belegte Gruppe und stellen somit eine bestens geeignete Gruppe von Großorganismen für die interdisziplinäre Behandlung von Fragen hinsichtlich Evolution und Ökologie dar. 

•	Zur Publikation der Daten über internationale Portale wie GBIF werden neue __Standardschnittstellen, Webservices und Wrapper__ entwickelt bzw. eingerichtet. 

•	Die __Biocase_2__-Portal-Software soll zur Einrichtung eines eigenen __Webportals__ zur Veröffentlichung von Primärdaten zu den über GBIF publizierten Europäischen Beständen im Bereich Actinopterygii an den SNSB eingesetzt werden.

•	__Nach Projektende wird die Datenerschließung__ an den ichthyologischen Sammlungen der SNSB durch die als Projektleiter beteiligten Sammlungskuratoren, Datenmanager und ihre Mitarbeiter __fortgeführt__.

Die Projektmitarbeiter des Vorhabens „IDES“ sind mit den im Rahmen des Diversity Workbench Frameworks entwickelten __Standarderschließungsverfahren durch Einsatz relationaler Datenbanken__ vertraut. Das Vorhaben berücksichtigt die im Rahmen internationaler Initiativen publizierten __Best Practice-Empfehlungen__ für die Erschließung der Daten naturhistorischer Sammlungen und Digitalisierungsmethoden (z. B. Chapman 2005a, b, Chapman & Grafton 2008, Chapman & Wieczorek 2006, Chavan et al. 2010, Frazier et al. 2008, und Häuser 2005). Eine Studie zur Praxis integrierter Datenflüsse in diesem Bereich wurde von Triebel et al. (2010) publiziert. Sämtliche relevanten __Metadatenstandards und TDWG-Standards__ (z. B. „Access to Biological Collection Data“ (ABCD) und Standards zur Georeferenzierung) werden beachtet bzw. für den Datenaustausch verwendet. Anerkannte „Controlled vocabularies“ und taxonomische Thesauri werden in die Diversity Workbench integriert oder über Webservice-Funktionen direkt angebunden.


[Projektskizze|http://www.snsb.info/SNSBwiki/attach/Attachments/Skizze-SNSBpisces_fin.pdf] bei DFG eingereicht am 12. Oktober 2010; Projektantrag eingereicht am 28. Januar 2011; __Bewilligungen GZ: KO 1682/5-1; MO 2350/1-1; OB 347/1-1; SCHL 567/6-1 und TR 290/5-1 eingegangen am 26. April 2012__